Lamarr

The value of ~~department stores~~ shell structures should be measured by their ability to engage the local context. Lamarr is not an icon but rather an architectural device that establishes new urban connections and public spaces through its own internal organisation.

This thesis focuses on the abandoned and unfinished construction site known as “Lamarr” in Vienna. An intended high-profile commercial project located on Mariahilferstrasse. By examining how cities can work with such sites, this proposal explores strategies for transforming unused construction sites into public spaces. Using Lamarr as a case study, the thesis investigates a method to reclaim and repurpose neglected urban areas, ultimately aiming to create new open spaces that benefit the local community.

35,000 m² of above-ground and 24,000 m² of underground vacancy on Mariahilferstrasse. A space that is currently not accessible to the public but is adjacent to public space and whose end product should serve a well-paying public. In December 2023, Signa, the developer, went bankrupt, leaving behind a shell structure. This shell, adjacent to Mariahilferstrasse and the Museumsquartier, is to be auctioned and completed. However, it is expected that the space will remain unused for the next few years, almost like a failed sculpture. Opening a space that does not exist. Through various steps, the Lamarr shell will be returned to the public. The construction site must be secured. Fall protections and thresholds need to be adjusted so that the space can be publicly accessible. Subsequently, the space will be partially programmed. Covered cold space, covered warm space, underground and above-ground. The combination of predefined elements and individually adaptable areas should lead to a contrary perception of Lamarr. From the intention of an upper-class tailored department store to a separated construction ruin to a new piece of urban appropriable and usable free space. The question I ask myself, and which leads the design project, is what measures are necessary to open a shell ruin in Vienna and use it in a location- and society-specific manner. In what time frames should the appropriate interventions be applied to gain a general understanding so that in future cases of speculative misconduct by real estate companies and the resulting unfinished vacant spaces, projects can be conceived faster and more precisely. To achieve this, the surroundings must be examined and understood, the background of the process leading to vacancy must be explored, and a spatial understanding of the object must be acquired. Projects like Torre David in Caracas serve as a useful reference, as well as the construction pit of Les Halles in Paris, which also formed a hole in Paris for years at a central location. Methodologically, Lamarr should be worked on from pragmatically necessary interventions to unorthodox free functions. A balancing act between given necessity and free appropriation. The tools are a diary of observations at the site to sharpen and influence perception through real situations. To understand the building, existing plans are used. For the design intents, plans and 3-dimensional representations are employed.

Location

Academy of Fine Arts Vienna, Institute for Art & Architecture, Austria

Student

Sven Flück

Year

2024

Status

Master Thesis

Program

Open up space which is currently not available

Supervisors

Univ.-Prof.Mag. Hannes Stiefel , Univ.-Prof. Dr. Andrea Faraguna

Story of the Lamarr

In 2017, René Benko’s Signa Holding acquired the Leiner flagship for 60 million euros under unclear conditions. This investment in one of Vienna’s busiest shopping streets marked the beginning of a conversion. The existing building was to make way for a luxury consumer and hotel complex. Despite the stricter demolition laws introduced in 2018 to protect the historic cityscape, the Leiner building was demolished - a move that sparked criticism of the lack of enforcement of these regulations.

Facts about the Lamarr

35`000 m2:
The 35,000 m² of above-ground shell construction span six floors. They are divided into two building structures with varying ceiling heights. The hotel structure features lower ceiling heights and relatively less generous open space. However, the atrium provides more natural light on the floors.

2023
December 16th 2023

Wandel prangert Benko und Signa an

➝ MeinBezirk.at

December 19th 2023

Signa: 273 Gläubiger treten erstmals zusammen

➝ Die Presse
2024
February 2nd 2024

Benko-Kaufhaus Lamarr pleite – so geht's jetzt weiter

➝ heute.at

May 5th 2024

Kaufhaus Lamarr: Den Traumschlossträumen beim Scheitern zusehen

➝ Profil.at

May 7th 2024

Theoretisch das grösste Kunstwerk Europas!

➝ Lukas Otrzonsek

June 7th 2024

Wie sieht die Zukunft für Gewerbeimmobilien aus?

➝ DiePresse.com

July 3th 2024

Wir sind Lamarr! Was wird aus dem Rohbau auf der Mahü?

➝ Augustin

Lila Strauss#9 – Glitch - Lamarr diary

Mittwoch, 22. Mai 2024
15:50 Uhr

Windig, die Wolken ziehen vorbei und das Licht reflektiert an der übergrossen Adidas Werbung, die an der Fassade des Lamarr angebracht wurde. Es riecht nach Frühsommer. Der Regen von gestern, welcher den Beton angefeuchtet hat, wiedergibt sich in dem schwachen Rohbaugeruch, der sich mit dem Duft der blühenden Blumen rechts neben mir vermischt. Die typische Geräuschkulisse der Mariahilferstrasse. Harte Schuhe auf harten Untergrund, Gelächter und Gespräche. Öffnende Fanta Dosen, Motoren der Elektromobile und Hinterradnaben von Fahrräder. Kein Geräusch aus dem Lamarr. Das Tor öffnet sich für Anrainer:innen, welche die angrenzende Tiefgarage nutzen. Sie haben „Zutritt“. Ein neues Fanta wird zur Verkostung vor dem Bauzaun des Lamarr verteilt. Als ich die Kamera aus meinem Rucksack nehme und ein Foto mache, zeigt ein Mann das „Peace“ oder „Victory“ Symbol. Mit mir wird mehr interagiert als mit dem Gebäude, obwohl ich versuche nur ein Beobachter zu sein. Still, beinahe tot. Jemand versucht durch ein Guckloch in die Baustelle zu schauen. Es ist ein normaler Nachmittag an der „Mahü“. Der Schatten wandert über die Rohbaustruktur und auch hindurch, still, ohne Klang. Der Staub inexistent, obwohl es eine Baustelle symbolisiert. Die Lichter, wie immer, eingeschaltet. Passant:innen gehen entlang des Grenzzauns, wenige Blicke nach oben. Weniges Verwundern was dies sei.

Donnerstag, 23. Mai 2024
9:10 Uhr

Das Licht scheint aus dem Osten. Tief dringt es nicht mehr in das Lamarr ein, dafür ist es bereits zu späten Tages. Die Frühlingsluft kitzelt. Schulklassen schreiten vorbei, doch es herrscht Ruhe; nur die Anlieferung für die noch geschlossenen Geschäfte der „Mahü“ erfolgt. Diese sind selten elektrisch. Motorengebrumme und Hinterradnaben singen in dieser Morgenstunde. Das Lamarr ist still. Das Licht auf der Baustelle brennt. Die Adidas Werbung reflektiert das Licht der Sonne. Eine Geldlieferung wird durchgeführt, leider für die Volksbank links von mir und nicht für das Lamarr. Um die Uhrzeit könnte gedacht werden, es sei ein Sonntag und am nächsten Tag wird hier weitergebaut. Dieser Schein von einer Baustelle die sich in Betrieb befindet, steht dem Lamarr besonders gut. Alles für die potentiellen Investor:innen. Schützen der Rolltreppen, schützen der Sichtbetonstützen, schützen der Gründerzeitassade, schützen der Illusion einer funktionierenden Baustelle.

Freitag, 24. Mai 2024
13:00 Uhr

Ein kalter Wind geht durch die Strasse. Es ist einer dieser Frühlingstage, wo die Kleidung nicht zu sommerlich sein sollte, obwohl die Sonne durch die Blätter der Bäume scheint. Die Bäckerei Öfferl im Rücken. Der Duft des Brotes und des Kaffes, welcher serviert wird, vermischt sich mit dem Abfallgeruch des Eimers neben mir. Die Wärme der letzten Tage ist zu riechen. Die Luft fühlt sich nach einem Gewitter an. Die Stadt ist laut, beinahe wie der Sturm bereits eingesetzt hätte. Das Lamarr ist still. Ein aus dem Parkhaus fahrendes Auto, das durch das Tor des Lamarr fährt, hat beinahe einen Zusammenstoss mit einem Fahrrad. Sie schreien sich an, fahren weiter, schütteln die Köpfe. Wien. Sind die Aggressionen die in der Stadt zu spüren sind, auch in der Rohbaustruktur zu sehen? Sie sind einzeln an der Baustellenabsperrung zu erkennen. Statements gegen Signa, gegen René Benko. Doch wie lange muss ich vor dem Gebäude sitzen, um zu sehen und hören, wie jemand das Lamarr anschreit?

Samstag, 25. Mai 2024
16:20 Uhr

Der Starkregen von heute Vormittag ist vorbei. Die Blätter tropfen weiter und an den Betonkanten des Lamarr bilden sich Wassertropfen. Spuren der Nässe laufen nach innen. Es ist Windstill, die Strasse beinahe Menschenleer, doch dies wird sich bestimmt innert kurzer Zeit ändern. Die Sonne schimmert durch die Wolken und die ersten Schattenwürfe bilden sich bereits. Die Luft ist klar, feucht und wohlriechend. Wohlriechend trotz der Mischung aus feuchten Beton und vergangenem Sommerregen. Das Lamarr ist nicht still. Ich höre das Nachhallen von aufprallenden Wassertropfen. Das Lamarr ist heute nicht ruhig, dafür die Strasse. Ein Unterschied zum Vortag. Bewegungen sind zu erkennen, Geräusche wahrzunehmen - nicht durch den Menschen, sondern durch das Wetter. Es fühlt sich Paradox an, dass ein Gebäude oder die Struktur eines Gebäudes sich durch Einflüsse der Natur in einem entgegengesetzten Rhythmus zu uns Menschen bemerkbar macht. Ist dies nur durch Leerstand zu erkennen, oder auch durch Gebäude, die sich in Gebrauch befinden?

Sonntag, 26. Mai 2024
9:00 Uhr

Sonntage in Wien sind voller Ruhe. Wenige Menschen, wenige Autos. Heute dafür aber viel Wind - typisch Wien. Kühle Luft umhüllt meinen Körper. Die Kühle - nicht nur in der Luft bemerkbar, sondern auch bei den Menschen. Die Nässe des Vortages ist weder zu riechen noch zu sehen - heute? Trocken und geruchlos. Das Tempo der vorbeigehenden Spaziergänger:innen ist langsamer als gewohnt. Fast als würde die Mischung aus Kälte und Wind die Leute zur Entspannung verführen. Das Geräusch vom Öffnen von Bierdose hallt durch die Strasse - eine Gruppe von Menschen, die möglicherweise die feuchte Nacht in der Notschlafstelle „Die Gruft“ vis-à-vis der Mariahilfer Kirche verbracht haben, öffnen ihre Getränke und stossen miteinander an. Weder ich noch die Baustelle des Lamarr wird beachtet - fast, als würden wir nicht existieren. Bald ist es eine Woche her, wo ich täglich eine halbe Stunde vor dem Gebäude verbringe - beobachtend, nachdenkend. Die Atmosphäre ist dynamisch: der Ort verändert sich durch die Zeit und das Wetter, die Akzeptanz für das leerstehende Gebäude bleibt jedoch statisch. Verändern sich demnächst Teile des Gebäudes?

Montag, 27. Mai 2024
8:50 Uhr

Auf dem Fahrrad vorbeifahrend blendet die Reflexion des Werbebanners. Der Wind bremst die Abfahrt leicht ab und so kann ich verträumt nach links schauen, die Blendung unterbrechen und die Leere betrachten. Es riecht nach Abgas, welches von der Kreuzung Museumsquartier-Kunsthistorisches Museum hoch weht. Die Engstelle, die durch die Baustellenabsperrung und der dahinter befindenden Baustellencontainer bildet, schafft ein kleiner Bereich von erhöhtem Konfliktpotenzial. Die Fussgänger:innen schreiten nahe der Baustellenabsperrung, die Fahrradfahrer:innen hauptsächlich in der Mitte - ausser ein entgegenfahrendes Auto unterbricht die Bewegung. Gefährlich ist es nicht, doch ein kleiner Ballungsraum entsteht in dieser Engstelle. Das Wahrnehmen durch das erhöhte Tempo führt zu einer funktionaleren Betrachtung des Ortes. Die Architektur reduziert sich auf Form und Farbe, die Partizipant:innen auf Bewegung und Stillstand.

Dienstag, 28. Mai 2024
21:00 Uhr

Reflexionen der Beleuchtung der übergrossen Adidas Werbung. Die Temperatur ist beinahe sommerlich. Der Geruch von Zigaretten bemerkbar. Gelächter und laute Rufe dringen durch die Strasse, doch die Rohbaustruktur verschluckt sie. Eine der Baustellenlampen flackert. Keine bewegende Schatten sind zu erkennen. Liegt die Verantwortung der dynamischen Schatten bei mir? Die Strasse ist fast immer belebt, je nach Zeit auf unterschiedliche Weise. Durchgang, Durchgang + Konsum, Durchgang + Konsum + Aufenthalt, Durchgang + Aufenthalt. Das Lamarr ist nie belebt.

Mittwoch, 03. Juni 2024
11:15 Uhr

Es regnet, doch die Bäume sind so dicht gewachsen, dass die Blätter die feinen Wassertropfen auffangen, sammeln und in grossen Tropfen auf die Passanten prasseln lassen. Baumaschinen erfüllen die Luft mit Lärm. Doch nicht aus dem Lamarr raus, sondern direkt davor auf der Strasse. Der Staub davon wird direkt weggespült. Der Geruch wohl auch. Die Strasse verändert sich, die Engstelle wird noch knapper. Die Strasse verlangt demnach noch mehr Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, die das Lamarr verdient hätte.

Dienstag, 04. June 2024
13:50 Uhr

Den Hügel hochfahrend entweichen mir nur wenige Blicke nach rechts zu dem Lamarr. Der Regen zu intensiv. Seit dem Vortag spült der ununterbrochene Regen den Schmutz des Lamarr unter dem Bauzaun auf die Strasse. Lose Materialreste aus der Bauzeit. Auf den Boden schauend, mit der Kapuze als Dach für meinen Kopf, verlasse ich den Bereich des Lamarr.

Mittwoch, 05. June 2024
22:30 Uhr

Dunkel die Umgebung, erhellt durch die Werbung. Tiefe Schatten dringen in das Lamarr. Gespräche von Menschengruppen auf der Mariahilferstrasse und Biergeruch aus dem Abfalleimer. Ein Display wurde unter der Adidas Werbung montiert, es wirkt als dringe die kommende Fussballeuropameisterschaft in jeden Zwischenraum ein. Oder kann dieses Display als Erweiterung der Werbefläche betrachtet werden? Die Veränderungen an der stillgelegten Baustelle sind beinahe nicht zu erkennen. Kleinigkeiten werden durch den Mensch verändert, doch die tägliche Abwechslung ergibt sich nur durch die Uhrzeit und die Wetterverhältnisse.

Freitag, 07. Juni 2024
9:20 Uhr

Der Morgen in diesem Teil der Mariahilferstrasse: die kühleren und bewölkteren Tagen stehen dem Lamarr besser als die sonnigen. Die Betonstruktur vermischt sich mit dem Grau des Himmels. Keine Lichtreflexion an der übergrossen Adidas Werbung. Keine besondere Geruchskulisse und keine aussergewöhnliche Geräuschkulisse. Beinahe alles wie immer. Nur der neue Bildschirm leuchtet. Kein EM Public Viewing. eine neue Adidas Werbung, direkt unter der Bestehenden, nur kleiner und digital. Wenn das Gebäude nicht durch den Verkauf von Konsumgüter finanziert werden kann, dann soll es sich wohl durch das Propagieren für Konsumgüter überleben.

Samstag, 08. Juni 2024
7:30 Uhr

Ruhe. Mitarbeiter:innen des MA48 (Kehrichtentsorgung) gehen der Baustellenabsperrung des Lamarr entlang und sammeln Bierdosen und Zigaretten ein. Wolken sind fern und die Luft riecht nach Sommer. Zerrissenen Werbe-Sichtschutz-Planen wehen im Wind. Wie Nachts dringen die Schatten der Struktur tief in die Baustelle, doch nicht durch die Beleuchtung der übergrossen Adidas Werbung, sondern durch die Sonne. Eine Gruppe Rennradfahrer:innen fahrt vorbei. Keine Blicke zu dem Lamarr, nur auf die GPS-Geräte an ihren Lenker. Heute ist Pride, das Lamarr ist grau und verschlossen.

Montag, 10. Juni 2024
12:15 Uhr

Es regnet. Dicke tropfen formen sich erneut durch die Blätter der Bäume. Die Betonkanten lassen das Regenwasser abtropfen und an einigen Stellen ein paar Meter in das Gebäude eindringen. Die Passant:innen schreiten vorbei, die Mehrheit mit Regenschirmen, welche die Sicht zum Himmel einschränken. Wie Hüte auch. Schauen deshalb so wenige Menschen zu der Rohbaustruktur hoch und betrachten wenn überhaupt die Werbung der Baustellenabsperrung?

Dienstag, 11. Juni 2024
13:00 Uhr

Bewölkt und windig, aber warm. Nicht heiss, doch es fühlt sich durch die hohe Luftfeuchtigkeit wärmer an als es ist. Diffuses Licht durch die Wolken. Ein Schrei dringt durch die Mariahilferstrasse, doch er hört sich weit entfernt an. Wird vermutlich nicht dem Lamarr gewidmet sein. Leider. Ein Schrei gewidmet an dem einsamsten Kontinuum der Strasse. Ein Flohmark Schild angeklebt an einem der gestapelten Betonblöcken. Ist dies die einzige Funktion des Gebäudes? Werben für Sportartikelhersteller, Filme, Theater, Musical, die Idee eines Kaufhauses und Flohmärkte?

Mittwoch, 12. Juni 2024
18:00 Uhr

Der kälteste Tag der Woche, bisher. Bewölkt, windig und kühl. Grau auf Grau; davor die Farben der Werbung, verblasst rötlich, nicht zu kräftig. Die Baustellenabsperrung mit vielen grünen Symbolen und Farbflächen, für ein graues Gebäude. Die Passant:innen als vorderstes Element dieses Bühnenbildes. Sie sind auch die einzigen die sich täglich, stündlich und minütlich verändern. Unterschiedliche Geschwindigkeiten. Das Lamarr trotzt der Veränderung hinterher. Über die ganze Zeit dieser Beobachtung wenige neue Plakate, keine neuen Graffitis, nur eine neue Werbefläche. Das ist nicht das Verschulden dieses von mir ausgedachten Beobachtungszeitraumes, seit Januar hat sich beinahe nichts verändert und auch in naher Zukunft wird sich daran nichts ändern. Die Veränderung erinnert an die Beobachtungen von John Franklin in „Die Entdeckung Der Langsamkeit“. Viele Gebäude erleben wenig bemerkbare Veränderungen, doch sie erleben Interaktionen und Nutzungen. Das Lamarr erlebt keine Interaktionen und keine nennenswerte Nutzung. 35`000 Quadratmeter Leerstand oberirdisch und 24`000 Quadratmeter Leerstand unterirdisch.

The opportunity of a construction structure

The Lamarr is meant to house social housing.
The Lamarr is supposed to become a park (but first, it has to be demolished).
The Lamarr will only cost the city money.

A new situation requires a new approach. The size of the building, 60,000 m², which is more than half of the DC Tower, is a shell construction in a prime central location. The city of Vienna is not known for an active squatter scene, which seems almost non-existent. Or when something is occupied, it is shortly thereafter cleared by the police, as was the case with the house at Rathausstraße 3, which is similarly well located.8 In the inner city, publicly accessible space, such as parks, is significantly less represented than in the outer districts. In the 6th and 7th districts, at whose border the Lamarr is located, there are only 29 of the 1009 public parks in the city of Vienna.9 These 29 parks cover just 60,000 m² of the 13,000,000 m² total area of all parks in Vienna. I’m not just talking about parks here; I’m talking about freely usable space without the obligation to consume, which is accessible to all residents 24/7.

Through the Lamarr, the citizen of Vienna would have the opportunity to create a significant added value in freely accessible space for the inner districts, doubling the open space of two districts and making a statement against the consumption frenzy of Mariahilfer Straße. This is not just about creating a space, but about questioning a societal paradigm: the interplay between consumption, privatization, and urban quality of life. A space not dominated by capital interests would be a signal of deceleration and an invitation to think about the city differently, to use it differently.

Buildings can be repurposed. Architects are not gods with chisel and hammer, engraving the function of a building for its lifetime. Companies can go bankrupt. This can even happen during ongoing construction, as was the case with Signa. Cities have to deal with the consequences as long as speculative projects are allowed. This must not become a missed opportunity. The handling of a shell structure should be approached differently than with finished vacant properties. The resources that have already been invested should not be seen as a mistake but as a challenge and an asset. The entire premise is a new one.

In the case of Torre David in Caracas, the intended bank skyscraper was autonomously occupied by the population, creating living space right in the center. But as mentioned before: this will not happen in Vienna. Rules are less readily broken, and the needs are less urgent. And yet, there is a deep irony in this: In a city that is considered the most livable in the world, there is no shortage of capital, but a shortage of courage. There is a lack of political will to rethink urban spaces and give them back to the people who truly need them. Instead, outdated urban planning dogmas are clung to, while the shell of the Lamarr remains a silent reminder of a failed urban vision.

In “Touche pas à la femme blanche!”, a Western film by Marco Ferreri set in Paris, an interesting approach to "vacancy" is brought to the screen. Film scenes are shot on the site of the demolished Les Halles. More precisely, in the already excavated construction pit for the future project, even though there is no concrete plan yet. It is this kind of approach that could help the Lamarr site. It is a shell, and that is exactly what it should be. We do not need to disguise this, but rather use it as a starting point. Just like the Parisian houses in the background of "Touche pas à la femme blanche!" give the space a peculiar authenticity, the Lamarr could also become a temporary, experimental place of urban development through its unfinished structure. The most important feature of the Lamarr is that it is space. Built space that simply needs to be used. In its incomplete form lies potential, a kind of urban freedom that goes far beyond conventional usage. At a time when cities are increasingly shaped by over-planned and commercialized spaces, the Lamarr could serve as a manifesto of the unfinished – a space that is not seen as a finished product, but as a living structure that adapts to the needs and visions of the people. It would be a bold step not just to fill this space but to understand it as a place of possibilities, always in process, never final, never perfect, but precisely because of that, so valuable.

Functional interventions

Functionality: The first layer of interventions in the building serve to accommodate functions that allow the space to be opened up. Construction site safety / fall protection, toilets, water, fire, storage facilities and access. Primary functions in the existing openings and on the outside of the Lamarr with the motivation to create a place for social exchange, subcultures and independence. These interventions connect the structure of the building shell vertically and thus serve as a counterpart to the horizontal interventions in the second step. Functional environments are created.

Circulation

The existing circulation system of the Lamarr, primarily designed for the most efficient vertical movement, is supplemented by two new ramps. This addition creates the opportunity to experience the building and its floors from new perspectives at a slower pace.

Safety prevention

To make the construction site safely accessible for public use, railings must be installed. These are essential for the safe utilization of the space by the community and are also intended to serve as a subtle yet colorful element, providing a contrast to the building.

Toilets

Public toilets in inner-city locations are rare. Users need free access to toilets in order for the building to function properly and be hygienic.

Fire and Water

Drinking water is essential for humans. This must be available in the immediate vicinity at all times to enable hygiene and life. The fireplaces are intended to supplement the inadequate barbecue sites in Vienna in order to promote eating and socializing.

Storage

Storage rooms enable the safe storage of utensils that can be used for certain purposes and are intended for temporary events.

In the storage rooms, for instance, the inflatable spaces are stored, which are used to create warmer zones within the structure during the colder seasons. This allows certain activities to continue even in winter. Additionally, due to the choice of materials and the flexible placement of the bubbles, the open structure of the Lamarr is only minimally impacted.

Second Layer Of Interventions

The recognition of the various spaces within the building emerges through uses initiated by its users. These self-created spaces align with the overarching principle of the building’s grassroots democratic concept, fostering a dynamic and organic evolution of its functions. My list and depiction of these spaces serve merely as a suggestion, offering guidance that one might choose to follow, while leaving room for reinterpretation and adaptation based on the needs and creativity of those engaging with the space.

Guideline of the "Basisdemokratie"

The Lamarr project presents an unconventional model of urban space—a 35,000 m² above-ground and 24,000 m² below-ground shell on Vienna’s Mariahilferstraße. Initially conceived as a commercial hub, it now stands as an unfinished structure with potential for alternative urban use. While publicly accessible, the Lamarr will be supported by initial city-funded infrastructure, including safety provisions, water supply, and sanitary facilities, after which it will transition to semi-autonomous, citizen-driven management.

Organizational Structure and Governance To support this unique model of public space, the Lamarr will adopt a participatory framework that balances municipal involvement with grassroots organization:

List of interventions

It’s composed of a series of minimal episodes that constitute the true urban experience, the true urban life, which is not composed of architecture, but rather of… the presence of these micro-environments that are met with along the paths of the city. Human paths.
Branzi, Andrea